Coronazeit im Kindergarten
… und plötzlich war keiner mehr da; was tun?
Mit wem sollen wir jetzt einen Morgenkreis machen und wer versteckt sich unter der Kuscheldecke? „Wir spielen Bärchen brumm einmal.“
Aber nein! Es gibt im Kindergarten – und gerade bei uns kurz vor dem Neubau– immer etwas zu tun. Wenn keine Kinder da sind, dann haben wir allemal Zeit um gründlich zu putzen und aufzuräumen. Die Spielsachen wurden abgewaschen und desinfiziert und sind ähnlich wie bei einem Memory – gleiches Spielzeug zu gleichem – in die jeweiligen Kisten verstaut worden. Da ruht es nun und wartet darauf, wieder von Kindern benutzt zu werden.
Weiter geht´s; die Kinder sollen wissen, dass wir für sie da sind und an sie denken. Also haben wir ihnen Post geschickt. Darin waren verschieden Arbeitsaufträge enthalten. Hier ein Foto vom Kind, was es zu Hause ohne Kindergarten so treibt, da ein Gemälde vom Lieblingsessen oder der Lieblingsecke, welche sehnsüchtig vermisst wird. Die Rückmeldungen haben uns gezeigt, dass sich die Kinder, aber auch die Eltern über diesen „Kontakt“ sehr freuten. Auch Geburtstagsbriefe sind an die Kinder verschickt worden und werden nach wie vor an diejenigen verschickt, die im Kindergarten keine Geburtstagsparty „schmeißen“ können.
Im ersten Monat hatten die Kinder so immer Aufgaben für den Kindergarten zu erfüllen.
Endlich kam eine weitere Lockerung und die Notbetreuung durfte stattfinden. Die Kinder fühlten sich anfangs etwas verloren – da stehen auf einmal eine Hand voll Erzieher und würden gerne mit einem oder zwei Kinder arbeiten. Glücklicherweise sind die meisten aus unserem Team zu Internet-Fachleuten geworden, denn wir konnten die Zeit gut nutzen um die Konzeption für unseren Neubau zu erarbeiten. Während sich also die meisten Pädagogen hinter den Lap-Tops verstecken, entsteht in den ersten Wochen der Notbetreuung eine eins-zu-eins-Betreuung. Im Zuge der nächsten Lockerungen – hin zur Normalität – dürfen seit dem 25. Mai nun endlich wieder Kinder (Vorschulkinder, Notbetreuung, Schulkinder) unseren Kindergarten bzw. Hort besuchen. Es ist ein schönes Gefühl, morgens in den Kindergarten zu kommen. Plötzlich öffnet man wieder die Eingangstüre für Kinder. Getrennt in vier Gruppen werden 21 Kinder betreut. Jeder hat sein festes Personal, feste Gartenzeiten und Essenszeiten, um eine Ansteckung möglichst zu verhindern. Aber aus den Zimmern hört man Gespräche, Lachen, klopfen, Geschirr klappern – Leben kommt zurück. Ob man nun die Kinder betreut oder im Büro hinter einem Computer versteckt sitzt, werden doch hin und wieder Fragen von Kindern an einen herangetragen. „Was machst du da?“, „Warum darfst du nicht mit uns spielen?“, „Darf ich dir mein Gebautes zeigen?“ Wie schön es ist, wenn sich Kindergarten langsam wieder wie Kindergarten anfühlt.
Die Kinder genießen das Spiel mit den Freunden und brauchen uns Betreuer und Ideen kaum.
Mitten in dieser Zeit begehen wir am 4. Juni 2020 unser Richtfest. Mit viel Abstand dürfen die Kinder trotzdem dabei sein und beobachten, wie unser angefangenes Dach einen Richtbaum bekommt. Einige Redner dürfen unter Auflagen und mit viel Abstand eine Rede halten und so können wir doch etwas feiern, dass es mit unserm Neubau voran geht.
Wir wünschen allen eine schöne Zeit und bleiben Sie gesund!
Die Kinder und das Team des Margarethenkindergartens